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Bosch Energy and Building Solutions Deutschland
Drohnendetektion

Drohnen als wachsende Herausforderung

Wie Unternehmen sich mit Systemen zur Drohnendetektion effektiv schützen können

Quadrocopter fliegt über mehrere Gebäude

Immer mehr Drohnen sind in der Luft unterwegs. Und sie fliegen immer schneller, höher, weiter. Doch mit dem Boom wächst auch das Risiko. Die Lösung: Drohnendetektion. Am besten integriert in ein System wie Bosch es bietet.

Drohnen-Boom in einer digitalisierten Gesellschaft

London-Gatwick, 19. Dezember 2018, kurz vor 21 Uhr. Über dem Sicherheitszaun und einer Landebahn des Flughafens tauchen plötzlich Drohnen auf. Sofort werden alle Landungen und Abflüge gestoppt. Zehntausende Reisende sitzen in startklaren Maschinen fest, ankommende Flieger werden hunderte Kilometer umgeleitet. 36 Stunden lang. Trotz Großeinsatzes mit Polizei und Militär können die Störmanöver nicht unterbunden werden. Erst am übernächsten Tag gibt es Entwarnung. Der oder die Täter? Bis heute nicht gefasst. 1 000 Flüge und über 140 000 Passagiere waren betroffen. Wirtschaftlicher Schaden: über 50 Millionen Euro.

Das Ereignis an Großbritanniens zweitgrößtem Flughafen macht bis heute als „Dronegate“ von sich reden. Denn wie bisher kein zweiter Vorfall zeigt es, was passieren kann, wenn Drohnen in die falschen Hände geraten. Keine Frage: Die unbemannten Miniflieger sind wunderbare Werkzeuge für Filmer, Fotografen, Technikfreaks. Und sie dienen einer digitalisierten Gesellschaft, in der von den Flugrobotern Pakete in den Vorgarten geliefert, Felder bestellt, Stürme vorhergesagt, Pipelines inspiziert werden. Von einer „Revolution von oben“ ist die Rede, vom „Anfang einer neuen Ära“. Doch mit dem Boom nimmt auch das Potenzial für Unfälle und Missbrauch zu. „Je mehr Drohnen aufsteigen, desto größer wird die Gefahr“, stellt ganz offiziell das Bundesverkehrsministerium fest. Und Fakt ist: Es steigen immer mehr Drohnen auf.

 

Einer Analyse des Bundesverbands der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) zufolge hat sich die Zahl einsatzfähiger Drohnen in Deutschland von 2015 bis 2019 fast verdreifacht. An die 500 000 Drohnen zählt der Verband Anfang 2019. Zukunftsprognose: Bis 2030 werde die Zahl auf 850 000 ansteigen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) tippt gar auf 1,2 Millionen Drohnen, die allein in Deutschland schon unterwegs sind. Weltweit dürften es bereits mehr als zwölf Millionen sein. Was die Zahlen in jedem Fall verdeutlichen: Drohnen sind ein explosionsartig wachsender Markt – „längst mehr als eine vage Zukunftsvision“, so Thomas Jarzombek, Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung. Für ihn ist die „Drone-Economy“ ein wichtiger „Wachstumstreiber“.

Drohne fliegt neben Flugzeug, das auf der Landebahn steht.
Der Drohnen-Vorfall am Flughafen in London-Gatwick wurde als „Dronegate“ bekannt. Doch auch an deutschen Flughäfen ereigneten sich schon viele Zwischenfälle mit Drohnen.

Maßgeschneiderte Drohnendetektions-Lösungen von Bosch

Mit einem „Aktionsplan für unbemannte Luftfahrtsysteme und innovative Luftfahrtkonzepte“ fördert die Bundesregierung die Branche seit 2020 deshalb auch ganz gezielt. Auch in puncto Sicherheit - mit dem Ziel, Drohnendetektionssysteme an den 16 internationalen Flughäfen in Deutschland zu installieren. Dafür testete die DFS 2020 ausgiebig am Markt verfügbare Techniken an den Flughäfen Frankfurt und München. „Spannend, was da jetzt von höchster Stelle angeordnet passiert. Es wird der Drohnendetektion in Deutschland einen weiteren Schub verleihen“, sagt Kurt Bratz, Technical Solution Engineer bei Bosch Energy and Building Solutions. „Wir werden sehr genau hinschauen, welche Ergebnisse der Test bringt.“ Schließlich ist Bosch selbst seit langem auf dem Gebiet der Drohnendetektion aktiv.

Bereits Mitte 2016 hat Bosch mit der Analyse des Marktes begonnen und den neuen Einsatzbereich stetig ausgebaut. „Wir arbeiten mit verschiedenen Herstellern zusammen und stellen aus der Vielzahl der verfügbaren Produkte perfekte Ready-to-use-Systeme zusammen“, erklärt Bratz. Das ist das herausragende Merkmal des Bosch Angebots zur Drohnendetektion: „Wir sind nicht festgelegt auf ein System. Zusammen mit dem Kunden analysieren wir seine spezifische Situation, konzipieren und installieren die für ihn maßgeschneiderte Lösung.“ Der Kunde profitiert dabei von der langjährigen Erfahrung von Bosch als Sicherheitspartner und Systemintegrator. Sprich: Bosch weiß, wie welche Techniken miteinander verknüpft und zu einem ganzheitlichen Sicherheitsmanagement zusammengefügt werden. Drohnendetektion ist ein neuer Bestandteil davon. Und die Nachfrage ist groß.

Drohne fliegt über Wiese, im Hintergrund ist ein Gebäude
„Die Anfragen steigen seit Gatwick kontinuierlich“, so Kurt Bratz. Sie kommen aus der Industrie wie von behördlicher Seite, drehen sich vor allem um den Schutz sensibler Infrastrukturen wie Kraftwerke, Krankenhäuser oder auch Justizvollzuganstalten.

Wie Drohnen Menschen, Flugzeugen und Unternehmen schaden können

Alle möglichen Anlagen und auch Events wie politische Veranstaltungen müssen sich heute vor Drohnen schützen beziehungsweise ihren Schutz um eine Dimension erweitern – Angriffe aus der Luft miteinkalkulieren. Vandalismus, Sabotage, Spionage: Drohnen können Abläufe stören, Drogen oder Hehlerware transportieren, Gegenstände abwerfen. Gerät eine Drohne etwa in das Triebwerk eines Flugzeugs oder durchstößt sie die Cockpitscheibe oder Tragfläche, würde dies schwerwiegende Folgen haben. Viel alltäglicher als so ein Schreckensszenario ist allerdings: Mit hochauflösenden Kameras bestückt fliegen die Minispione sensible Bereiche einfach ab und betrachten sie. So lassen sich Meetings in Unternehmen durchs Fenster beobachten und dabei Präsentationen aufzeichnen. Oder auf Teststrecken der Automobilindustrie Prototypen ins Visier nehmen. Genauso können Drohnen die IT eines Unternehmens stören: Mit abgeworfenen Schnipseln oder Fasern lässt sich zum Beispiel die Klimaanlage auf dem Dach verstopfen – und schon fällt die Kühlung des Rechenzentrums aus.

Quadro- oder Multikopter, wie Drohnen wegen ihrer meist vier Rotoren auch heißen, sind für jedermann erhältlich und erschwinglich, und sie werden immer leistungsfähiger. Kleine Hobbygeräte kriegt man heute schon für weniger als 300 Euro. Ab circa 1 300 Euro gibt es Profiteile mit Geschwindigkeiten von rund 70 Kilometer pro Stunde, Reichweiten von mehreren Kilometern, Flugzeiten von einer halben Stunde. Auch immer mehr Lasten können Drohnen tragen.

Natürlich gibt es Regeln und Gesetze. Doch die können – wie die Praxis zeigt – umgangen werden. Das gilt übrigens auch für die so genannten Geofences, jene heute in Drohnen meist vorprogrammierten virtuellen Zäune rund um sensible Bereiche wie Flughäfen oder Gefängnisse. Eigentlich lassen sich Drohnen in solche Bereiche nicht hineinsteuern. Doch in Einzelfällen lassen sich Freischaltcodes organisieren. Und Selbstbausets kümmern sich um Geofences sowieso nicht. Drohnendetektion ist also mehr als gefragt.

  • Drohne fliegt nah an einem Gebäude
    Vorsicht, fliegender Spion: Drohnen können in Unternehmen Meetings durch Fenster beobachten und dabei Präsentationen aufzeichnen.
  • Mann steuert Drohne vor einem Gebäude
    Die Bedienung handelsüblicher Geräte für die private Nutzung ist schnell erlernbar – manche sagen „kinderleicht“. Ist Missbrauch also vorprogrammiert?
„Es ist ein bisschen wie ein Wettlauf zwischen Drohnenherstellern und Detektionssystemen.“
Kurt Bratz, Technical Solution Engineer bei Bosch Energy and Building Solutions

Ein Multisensoren-System für effektive Drohnenabwehr

Mit Hightech versucht man, „unkooperativen“ Koptern auf die Spur zu kommen. Sie werden per Radiofrequenz-Analyse und Radar sowie mit Hightech-Kameras und -Mikrofonen gejagt. Das sind die vier Techniken, die sich in der Drohnendetektion etabliert haben. Bosch macht sie sich zunutze und setzt dabei auf einen Mix aus den verschiedenen Sensoren. „Der Aufbau eines Multisensoren-Systems ist immens wichtig, um die Stärken der einzelnen Systeme verbinden und auf ein Bedrohungsszenario ausrichten zu können.“

Sollen Drohnen etwa möglichst schnell oder schon von weitem entdeckt werden? Ist die Drohne noch anderweitig bestückt außer mit einer Kamera? Wo fliegt die Drohne hin? Was muss getan werden, wenn eine Drohne im Anflug ist? Um Fragen wie diese dreht sich die Drohnendetektion. Fast alles ist möglich. Doch keine Sensorentechnologie kann alles alleine, im Idealfall wird kombiniert. Wobei der Ablauf einer Drohnendetektion vom Prinzip her immer der gleiche ist: Als erstes muss eine heranfliegende Drohne als solche erkannt werden. Dann geht es darum, sie und ihre Flugbahnen zu visualisieren und die situative Gesamtlage zu bewerten. Um im letzten Schritt die abgestimmten organisatorischen und technischen Maßnahmen zur Minimierung des individuellen Risikos einzuleiten.

Das A und O ist die frühzeitige Erkennung eines Angriffs. Sie verschafft Reaktionszeit. Personen können in Sicherheit gebracht, Jalousien heruntergelassen, Objekte abgedeckt werden. Auch die Lokalisierung des Piloten spielt eine, wenn nicht die zentrale Rolle. Denn: „Nicht die Drohne ist das Problem, sondern der Pilot, der sie sich zum Werkzeug macht“, betont Bratz.

Und natürlich geht es bei jedem guten Drohnendetektionssystem auch und vor allem darum, dass es übersichtlich und einfach bedienbar ist. Was die – zum Beispiel auf Masten oder Gebäudedächern angebrachten – Sensoren an Informationen aufnehmen, muss an einem zentralen Ort zusammenlaufen. Alle Rohdaten gilt es zusammenzufassen und so zu verarbeiten, dass etwa ein Wachmann ein lückenloses Lagebild und im Fall des Falles einen Alarm erhält. „Das bedeutet jedoch nicht, dass das System rund um die Uhr betrachtet werden muss“, erklärt Bratz. „Denn es kann mit einem bestehenden Managementsystem verbunden werden.“ Einem System wie dem „Building Integration System“ von Bosch etwa, einer zentralen Systemplattform mit einer intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche. Der Anwender wird hier auch noch durch Entscheidungsvorlagen und Aktionspläne unterstützt und kann so in kritischen Situationen schnell und akkurat reagieren. Meldungen und zugeordnete Maßnahmen werden am Arbeitsplatz angezeigt oder auch ans Smartphone gesendet.

Fazit:

So sieht smarte Sicherheit heute aus. Sicherheit nicht nur für das intelligente Gebäude im Zeitalter des Internet of Things. Auch für das Gebäude, die Anlage in Zeiten der Drone-Economy.

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