Zum Hauptinhalt springen
Bosch Energy and Building Solutions Deutschland
H7 Münster

Auf die Zukunft bauen – mit Holz und Gebäudeautomation

Zwischen Holz und Sensoren hält im H7 Münster echte Nachhaltigkeit Einzug. Das gelingt, weil das Gebäude nicht nur energieeffizient geplant und gebaut wurde, sondern auch der laufende Betrieb konsequent nachhaltig gestaltet wird.

Außenansicht des H7 in Münster

Nachhaltigkeit als Programm

Schon bei der Planung des Gebäudes wurden ehrgeizige ökologische Ziele verfolgt, was nicht weiter verwunderlich ist, da im H7 die Konzernzentrale eines Bio-Supermarkts ein Zuhause finden sollte. Der Firmenphilosophie dieses Ankermieters folgend galt es, hohe baubiologische Standards in dem Gebäude umzusetzen. Die Zielsetzung war dabei ganz klar: möglichst wenige Schadstoffe produzieren und dabei einen geringen Energieverbrauch anstreben.

Bei der Wahl des dominierenden Baustoffs fiel die Entscheidung des Architekturbüros Heupel GmbH aus Gründen der Nachhaltigkeit auf Holz. Hier galt es, eine besondere Hürde zu nehmen: Bis dato waren in Nordrhein-Westfalen baurechtlich nur Gebäude mit maximal drei Vollgeschossen in Holzbauweise zulässig. Mit Belegen für die Machbarkeit und Sicherheit eines Holzhybridgebäudes konnte die Baugenehmigung dennoch erwirkt werden und den nachhaltigen Bauplänen stand nichts mehr im Weg. Besonderes Augenmerk galt bei dem innovativen Büro- und Geschäftshaus dem Brandschutz, der aufgrund des Baustoffs erhöhten Anforderungen standhalten muss. Die Lösung: Sämtliche tragende Bauteile aus Holz wurden stärker ausgeführt als statisch notwendig, damit sie einer theoretischen Branddauer von 90 Minuten standhalten können.

Außenansicht des H7 Münster, Fassade
Das Projekt mit einer Bauzeit von 13 Monaten erhielt eine Anerkennung beim Deutschen Holzbaupreis, beim „best architects18 award“ erhielt es eine von insgesamt zwölf Prämierungen in Gold. | Fotorechte: © Heupel GmbH
Innenansicht des H7 Münster
Das Projekt mit einer Bauzeit von 13 Monaten erhielt eine Anerkennung beim Deutschen Holzbaupreis, beim „best architects18 award“ erhielt es eine von insgesamt zwölf Prämierungen in Gold. | Fotorechte: © Heupel GmbH
Außenansicht des H7 Münster, Fassade
Das Projekt mit einer Bauzeit von 13 Monaten erhielt eine Anerkennung beim Deutschen Holzbaupreis, beim „best architects18 award“ erhielt es eine von insgesamt zwölf Prämierungen in Gold. | Fotorechte: © Heupel GmbH
/

Design trifft auf optimierte Energiebilanz

ährend weiß lasiertes Fichtenholz als tragendes Element viel Wärme ins Gebäude bringt, bietet die Kernkonstruktion der Treppenhäuser und Aufzüge aus Stahlbeton einen spannenden Kontrast. Die Stirnseiten des Gebäudes sind aus Glas und geben den Blick auf das Münsteraner Hafenleben frei. Die grün glasierten Fliesen der Außenfassade passen perfekt zum Holz und setzen das Thema Natur architektonisch gut fort.

Durch das Ersetzen und Ergänzen von Beton und Stahl durch Holz wurden allein bei der Produktion je Kubikmeter Holz die CO2-Emissionen um 1,1 Tonnen gesenkt. Darüber hinaus speichert Holz weitere 0,9 t CO2 je Kubikmeter. Durch den Einsatz von Holz ließen sich so im Vergleich zu einem herkömmlichen Stahlbetonbau rund 260 t CO2 einsparen.

Weitere Energieeffizienz-Maßnahmen im H7 sind unter anderem die Nutzung der vorhandenen Fernwärme, die hochwertig abgedichtete Gebäudehülle, ein natürliches Lüftungskonzept und der Einsatz von LED-Technik im Bereich der Beleuchtung. Zudem stehen Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes zur Verfügung.

Ressourcen nicht nur zu schonen, sondern auch zu teilen, war ein weiteres Ziel bei der Planung des H7. Deshalb gibt es für alle Unternehmen im Haus gemeinschaftlich nutzbare Sozial- und Besprechungsräume, die optimal ausgelastet werden.

Durch die Verwendung von Holz konnte im Vergleich zu Beton und Stahl je Kubikmeter die CO2-Emissionen um 1,1 Tonnen gesenkt werden

Langfristig nachhaltiger und sicherer Gebäudebetrieb durch Automationslösungen

Die Architektur und Gebäudeplanung ist ein Paradebeispiel eines nachhaltigen Baukonzepts. Entscheidend für ein langfristig energieeffizientes Gebäude, ist aber der tatsächliche Betrieb. Damit auch hier im H7 alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, wurde Gebäudeautomation von Anfang an in die Planung mit einbezogen. Durch den Einsatz von innovativer Technologie und praxiserprobten Lösungen können die unterschiedlichen Komponenten der technischen Gebäudeausrüstung zusammengeführt, zentral überwacht, gesteuert und optimiert werden.

„Durch die Gebäudeautomation wird der Betrieb des Gebäudes im Hintergrund deutlich erleichtert und einfach effizienter. Wenn diese dann im Hintergrund perfekt arbeitet, bemerkt sie keiner, sie wird aber für den Gebäudenutzer dadurch erlebbar, dass er optimale Umgebungsbedingungen hat“, bestätigt Hermann Bojer, Projektleiter bei Bosch Building Automation GmbH.

Im H7 leistet das vernetzte Zusammenspiel von Energiezentralen und Energiezählern einen wesentlichen Beitrag für den energieoptimierten Betrieb des Gebäudes und sorgt für komfortable Raumkonditionen. Durch den intelligenten Datenaustausch ist sicher, dass die Anlagen beispielsweise die genaue Menge an Energie zur Verfügung stellen, die in den einzelnen Räumen benötigt wird. Zusätzlich findet auch die Regelung der Heiz- und Kühldecken automatisiert statt, was optimale hydraulische Verhältnisse in der Anlage schafft. Das Ergebnis ist nicht nur ein wirtschaftlich attraktiver und effizienter Energieverbrauch, sondern auch ein hoher Nutzwert für alle Menschen im Gebäude, die sich in einem gesunden, komfortablen und behaglichen Umfeld aufhalten können.

Auch der Faktor Sicherheit ist für den wegweisenden Holzhybridbau entscheidend und kann durch kluge Automationstechnologie unterstützt werden. So wurden beispielsweise Brandschutzklappen und weitere Brandschutzkomponenten in das Automationssystem integriert. Das macht eine lückenlose und gesamtheitliche Kommunikation innerhalb der Automationseinrichtungen möglich und erzeugt ein Plus an Sicherheit im laufenden Gebäudebetrieb und vor allem im möglichen Brandfall.

Die im H7 eingesetzte Automationstechnologie denkt außerdem selbst an die Zukunft: Sollten Gebäudebereiche einmal anders genutzt werden oder sich der Bedarf an neue Mieter angepasst werden muss, lassen sich die Anlagen flexibel ändern und erweitern. So gewinnt das Gebäude zusätzlich und langfristig an Flexibilität und kann sich nachhaltig neuen Gegebenheiten anpassen.