Digitale Strategien für Menschen, Medizin und Mauern
Hightech auf allen Ebenen: Auf dem Campus Bad Neustadt dreht sich alles um die medizinische Versorgung von Menschen. Welche Rolle dabei vernetzte Lösungen für Gebäudeautomation spielen und warum der richtige technologische Partner für einen optimalen Klinikbetrieb sorgen kann, zeigt das spannende Bauprojekt in Unterfranken.
Das 2018 neu errichtete Gesundheitsgelände des Campus Bad Neustadt mit einem Zentrum für klinische und ambulante Medizin steht für exzellent vernetzte Versorgung und ist ein Paradebeispiel moderner und zukunftsweisender Gesundheitsversorgung in Deutschlands ländlichen Regionen mit einem schwindenden Anteil an Haus- und Fachärzten. Teil des Campus-Konzepts ist die konsequente Verfolgung einer Digitalstrategie, die durch Vernetzung der verschiedenen Fachbereiche eine hohe Behandlungsqualität schafft. Folglich werden auch die Gebäude auf dem Campus, die so vielen Menschen Platz und perfekte Hygienebedingungen bieten müssen, in großen Teilen digital organisiert und betrieben.
Lange Zusammenarbeit schafft Sicherheit
Die RHÖN-KLINIKUM AG setzte in den letzten 15 Jahren an verschiedenen Standorten Automationsprojekte mit den Bosch-Experten um. Diese Erfahrung und eine enge Zusammenarbeit führten am Campus Bad Neustadt zu umfangreichen Lösungen: In allen Bereichen der Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Kälte-, Sanitär- und Elektrotechnik wurden Systeme zu Automatisierung im gesamten Gebäudekomplex realisiert. So entstanden etwa 23 000 physikalische und rund 105 000 virtuelle Datenpunkte, die dazu beitragen, dass menschliche, medizinische und logistische Bedürfnisse erfüllt werden. Die umfangreiche Gebäudeautomation sorgt im Hintergrund für den reibungslosen Betrieb aller technischen Anlagen. Sie informiert über mögliche Störungen oder Abweichungen. Durch die zuverlässige Funktion aller betriebs- und medizintechnischen Anlagen konnten die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Klinik geschaffen werden.
Aktuell werden die Bestandssysteme auf das Bosch Building Automation-System umgerüstet. Das sorgt für Optimierungen und mehr Eingriffe auf die jeweiligen Anlagen. Zuletzt wurde ein eigenständiges Anlagen-System im Bereich Kälteerzeugung durch eine Bosch-Regelung ersetzt. Hierdurch ist der Klinikstandort unabhängig und kann eigene Regelstrategien im Hinblick auf Energieoptimierung, aber auch auf Versorgungssicherheit umsetzen.
Win-Win durch neuen Planungsansatz
Dem Projekt ging eine umfassende Planungsphase voraus: Bereits im ersten Bauabschnitt wurden alle vorhandenen Gebäudeautomations-Systeme anderer Anbieter migriert. Zudem wurde mit der Inbetriebnahme des Neubaus das System um weitere Komponenten zum Datenmanagement erweitert, denn eine Anforderung des Campus war der einfache Zugang zu zurückliegenden Messdaten. Aufgrund immer größere Dokumentationsanforderungen im Bereich der Medizinprodukte, wie zum Beispiel der Erfassung von Temperaturkurven und Grenzwerten bei Medikamentenkühlschränken oder Tiefkühlschränken im OP-Bereich, aber auch mittlerweile tiefgreifende Energieverrechnungen an Dritte wie Praxen und Medizinischen Versorgungszentren, wurde das Energiemanagementsystem erweitert und unterliegt einer ständigen Aktualisierung.
Zusätzlich zur Bauausführung wurden die Experten von Bosch auch mit Planungsleistungen beauftragt. „Durch die langjährige Zusammenarbeit hatten wir schon zu Beginn des Projekts gegenseitig ein großes Vertrauen und Verständnis füreinander. Viele Bedürfnisse und Prozesse waren klar, ein Pflichtenheft sorgte dafür, dass wir direkt einsteigen konnten.“, erzählt Uwe Seppmann, Bereichsleiter Vertrieb Bosch Building Automation GmbH. „Wir sind immer auf der Suche nach optimalen Lösungen, sei es technisch oder monetär. Weil wir für dieses Projekt auch mit Planungsleistungen betraut waren, konnten wir sehr effizient arbeiten.“
Sichtbar, sicher und gut zu bedienen
Betriebssicherheit und Bedienbarkeit haben im Klinikalltag absolute Priorität. Damit beides gewährleistet ist, spielt Fachwissen eine zentrale Rolle. Am Standort wird großen Wert darauf gelegt, dass das technisches Personal regelmäßig geschult wird, um die Gebäudeautomation in allen Ebenen des Systems bedienen zu können sowie Parameter zu verändern oder anzupassen. So kann bei Erweiterungsbauten auf dem Klinikgelände auf die Unterstützung von Automationsspezialisten aus den eigenen Reihen zurückgegriffen werden. Damit optimale Erkenntnisse aus der Gebäudeautomation gezogen werden können und die Daten möglichst einfach gelesen werden können, sind alle technischen Anlagen komplett visualisiert.
So erhält man beispielweise einen Gesamtüberblick über alle Temperaturen im Gebäudekomplex inklusive aller Schaltanlagen. Das schafft Verständnis für den ganzen Betrieb. Für die einzelnen Fachgebiete im Bereich der Krankenhausbetriebstechnik gibt es an jedem Standort Spezialisten, die dann mit Hilfe der Gebäudeleittechnik den Betrieb der Anlagen überwachen und stetig optimieren. Zudem setzt das Klinikum auf qualifikationsangepasste Zugriffsrechte, die die Kenntnisse der Benutzer berücksichtigen, sowie auf Fernüberwachung von Erweiterungsbauten. So ist Ursachenforschung vom Schreibtisch aus möglich, was zu deutlich kürzeren Wegen bei der Fehlersuche führt.
"Je bedienerfreundlicher die Anlagen gestaltet sind, umso mehr können die Aufwände reduziert werden."
Hauptaufgabe der Gebäudeleittechnik und der damit verbundenen Automationssysteme auf dem Campus ist ein sicherer, wirtschaftlicher und nachhaltiger Betrieb aller betriebs- und medizintechnischen Anlagen.
Die Gebäudeautomation hilft dem technischen Personal dabei, bei Störungen und Havarien schnell und zielsicher einzugreifen. Je bedienerfreundlicher die Anlagen gestaltet sind, umso mehr können die Aufwände reduziert werden – und umso mehr Zeit entsteht für weiteres Energiemanagement, Projekte und neue Ideen.
Über die RHÖN-KLINIKUM AG
Die RHÖN-KLINIKUM AG ist einer der größten Gesundheitsdienstleister in Deutschland. Die Behandlungsschwerpunkte der Kliniken mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen umfassen: Herz- und Gefäßmedizin, Neuromedizin, Onkologie, Pneumologie, Orthopädie und Unfallmedizin. An den fünf Standorten Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg (UKGM) sowie der Zentralklinik Bad Berka werden jährlich rund 846 000 Patienten behandelt. Rund 18 200 Mitarbeitende sind im Unternehmen beschäftigt.
Der Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt ermöglicht eine Patientenversorgung, die auf eine enge Kooperation aller an der Behandlung beteiligten Akteure setzt. Mit dem Einsatz moderner IT und unterstützender digitaler Tools, die die Qualität der Patientenversorgung zusätzlich verbessern sollen, garantiert der Campus eine hochwertige Betreuung in der Region Rhön.
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