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Bosch Energy and Building Solutions Deutschland
Energiemanagement Rewe International AG

„Der Schlüssel ist die Vergleichbarkeit“

Seit 2017 vertraut die REWE International AG auf das Know-how des Bosch-Tochterunternehmens Hörburger im Bereich Gebäudeautomation und Energiemanagement. Sämtliche Energieverbräuche von über 2000 Filialen der Marken Billa in Tschechien, Bulgarien und der Slowakei, Penny in Italien, Tschechien, Rumänien und Ungarn sowie Iki in Litauen werden über den cloudbasierten IoT-Service NEXOSPACE Energy Manager erfasst und kontrolliert. Wie das funktioniert, erklären Christoph Utikal, Energiemanagementbeauftragter (CEE) der REWE International AG, und Markus Müllenberg, Leiter der Hörburger Niederlassung in Erfurt.

Zentrale Rewe International AG in Wiener Neudorf, Österreich, Außenansicht
(c) Krutzler

Energieeffizienz und der schonende Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von REWE. Lässt sich sagen, je besser die Daten, desto größer ist auch das Einsparpotenzial?

Christoph Utikal: Auf jeden Fall. Für uns sind Daten der starke Hebel, um Einsparungen abzuleiten. Und da wir hierdurch das große Ganze im Blick haben, profitiert letztlich jeder einzelne Markt von Handlungsempfehlungen.

Markus Müllenberg: REWE International hatte bereits 2010 detailliert und systematisch Daten sämtlicher Verbräuche erfasst. Das ist ziemlich einzigartig. Diese Daten haben wir als Basis in unseren Service NEXOSPACE Energy Manager einfließen lassen, über den sich zahlreiche Funktionen im Bereich Analyse, Reporting und Dokumentation abrufen lassen. Heute kommen die Daten automatisiert in unsere Lösung, die dabei hilft, Potenziale aufzuspüren, umzusetzen, Effizienzmaßnahmen zu bewerten und die Märkte nachhaltig zu betreiben.

 

Welche Informationen werden hierfür genutzt?

Markus Müllenberg: Im NEXOSPACE Energy Manager bilden wir nicht nur den Strom und die Wärme ab, wir haben alle Medien inkludiert bis hin zur Fahrzeugflotte. So hat REWE International schnell die Möglichkeit, den CO2-Fußabdruck abzubilden und monatlich und jährlich zu monitoren. Dieser komplette Überblick ist ein unheimliches Gut, andere Unternehmen kennen gerade einmal ihren Stromverbrauch.

Christoph Utikal: Mit dem IoT-Service lässt sich sehr gut darstellen, wohin die Reise geht, ob wir auf unserem Weg zur Erreichung der REWE-Klimaziele auf Kurs sind. Das geht nur, wenn man das Gesamtbild vor Augen hat..

Christoph Utikal, REWE International AG

Im Gesamten kann gesagt werden, dass sich bei uns die Investitionen bereits innerhalb von einem Jahr amortisiert haben.

Christoph Utikal, REWE International AG

Sind Sie auf Kurs?

Christoph Utikal: Das sind wir. Das große Ziel von REWE ist, bis zum Jahr 2030 insgesamt 30 Prozent der Emissionen – basierend auf den Zahlen von 2019 – zu reduzieren und bis 2040 klimaneutral zu sein. Das wird gemonitort. Für dieses Ziel bringen sich die Länder mit ein. Und wenn über den NEXOSPACE Energy Manager gemessen wird, dass eine Idee funktioniert, können wir sie auch international ausrollen.

 

Haben Sie hierfür ein Beispiel?

Christoph Utikal: Für unsere Filialen ist es sehr wichtig, möglichst geringe laufende Kosten zu haben. Da spielt das Thema Energie eine große Rolle. Der IoT-Service bringt uns eine übergeordnete Vernetzung. Damit können wir viel mehr bewirken, denn der Hebeleffekt ist größer. Nicht nur ein Markt profitiert von einer einzelnen Maßnahme, sondern bestenfalls gleich 2000 Märkte.

Markus Müllenberg: Beispielsweise kam von Penny Italien die Frage, wie sie weitere Energie sparen können. Große Potenziale haben wir bei den Laufzeiten der Klimatisierung gesehen. Heute werden die Anlagen passend zu Öffnungszeiten automatisiert über das Tool geschaltet. In anderen Märkten regeln wir die Beheizung der Märkte zur Vermeidung von Stromspitzen. Vieles ist möglich.

Christoph Utikal: Was auch nicht zu unterschätzen ist: Wir konnten hierdurch bei den Verantwortlichen ein viel größeres Bewusstsein für das Thema Energieeffizienz schaffen. Heute wissen unsere Marktmanager, dass es Kosten spart, die Backöfen versetzt einzuschalten, um Energiespitzen zu reduzieren. Da sehe ich momentan sehr große Potenziale.

Markus Müllenberg, Hörburger GmbH

Ein großer Vorteil unserer Lösung ist, dass wir praktisch alle beim Kunden bereits verbauten Technologien nutzen können. Der NEXOSPACE Energy Manager ist ein sehr offenes und flexibles System.

Markus Müllenberg, Hörburger GmbH

Und wie viel Einsparungen sind möglich? Wie sind hier Ihre Erfahrungen?

Markus Müllenberg: Zehn Prozent Einsparung sind allein mit einfach umsetzbaren Maßnahmen möglich. Aber dafür müssen die Daten erfasst und transparent gemacht werden. Wenn man täglich den Stromverbrauch auf 15-Minuten-Basis sieht, kann schnell erkannt werden, ob an einem Standort eine übertrieben hohe Grundlast herrscht und kann dieser gezielt nachgehen. Oder wir sehen, wenn eine Klimaanlage falsch parametriert ist. Auch das ist mit wenig Aufwand zu korrigieren.

Christoph Utikal: Der Schlüssel ist die Vergleichbarkeit. Da schon seit über zehn Jahren Daten gesammelt werden, lassen sich auf den Quadratmeter Rückschlüsse auf die Effizienz von Märkten ziehen. Aber es braucht ständig den Vergleich zu den anderen Märkten, um Referenzwerte zu haben.

Datanaut Energy Manager

Smarter Energiemanager:

Der NEXOSPACE Energy Manager hilft Ihnen, die Effizienz der Energieversorgung, der Energieverteilung und des Verbrauchs in Ihrem Unternehmen zu visualisieren, zu analysieren und zu bewerten. So können Sie Einsparpotenziale ermitteln und Ihre CO₂-Emissionen reduzieren. Setzen Sie Kurs auf smarte CO₂-Reduktion – mit NEXOSPACE!

Ist diese Vorgehensweise auch auf andere Branchen übertragbar?

Markus Müllenberg: Unsere Lösung ist praktisch für alle Branchen einsetzbar. REWE International war die letzten Jahre ein starker Treiber für die innovative Nutzung des Services, wir haben unheimlich viel gemeinsam entwickelt. Hiervon profitieren jetzt auch andere Unternehmen.

Christoph Utikal: Für uns ist es wiederum von Vorteil, mit einem Partner wie Hörburger zu arbeiten, der von Kunden vieler Branchen lernt. Das ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie sich Synergien nutzen lassen. Für beide Unternehmen ist das vorteilhaft.

 

Wie schnell rechnet sich die Investition in eine solche Lösung?

Christoph Utikal: Im Gesamten kann gesagt werden, dass sich bei uns die Investitionen bereits innerhalb von einem Jahr amortisiert haben.

Markus Müllenberg: Die Märkte in Tschechien waren unser Pilotprojekt. Da gab es schnelle Erfolge. Allein durch die neue Transparenz zu allen Verbräuchen über unser System konnten hier Einsparungen von 20 Prozent realisiert werden. Das hat die anderen Märkte motiviert mitzumachen. Ein großer Vorteil unserer Lösung ist, dass wir praktisch alle beim Kunden bereits verbauten Technologien nutzen können. Der NEXOSPACE Energy Manager ist ein sehr offener und flexibler Service. Wir integrieren Fremddaten und schaffen Schnittstellen zu Drittgewerken. Nehmen wir das Beispiel Photovoltaik: In der Regel bringt jeder Lieferant für seine PV-Anlage, seinen Wechselrichter oder das Batterieladesystem ein eigenes Portal mit – wir machen alle diese Daten in dem cloudbasierten Service verfügbar. Das spart neue Investitionen..

Christoph Utikal: Das kann ich unterstreichen und bestätigen. Die Offenheit des Systems ist ein ganz wichtiger Vorteil.

 

Wohin geht die Entwicklung der Lösung? Gibt es gemeinsame Ideen?

Christoph Utikal: Es wird sicher noch mehr automatisiert, damit wir nicht nur mit Maßnahmen reagieren, sondern Themen vorausschauend angehen können.

Markus Müllenberg: Ja, es wird immer mehr Forecasts geben. Die Zukunftsdaten und die reellen Daten werden immer stärker miteinander verglichen. So können wir Anomalien erkennen, die dabei helfen, den Energieeinsatz weiter zu reduzieren und Instandhaltungskosten zu senken. Auch wird die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen einen spielerischen Charakter haben, indem die Bedienung eines Tools mit einem Punkte- oder Belohnungssystem verknüpft wird. So wächst die Motivation mehr und mehr, Energie zu sparen und nachhaltiger zu werden.

Wir sind Brückenbauer, Maßschneider, Vorreiter und Möglichmacher

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen uns neue Möglichkeiten, um Menschen mehr Sicherheit zu bieten, komfortable Lebens- und Arbeitswelten zu schaffen und um Gebäude effizient und emissionsarm zu betreiben. Hierfür braucht es vor allem eines: ein herausragendes Team, wie wir es bei Bosch Energy and Building Solutions haben. Rund 5 000 kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vom jungen Talent bis zum erfahrenen Profi, die mit höchster Kundenorientierung, technologischer Expertise und großer Begeisterung für Sie modernste Gebäudelösungen entwickeln, realisieren und betreiben.