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Bosch Energy and Building Solutions Deutschland
4 Jahre Bosch Climate Solutions

#strongertogether für mehr Nachhaltigkeit

Teamfoto mit jubelnden Mitarbeitenden

Da verschiebt sich gerade etwas beim Thema Nachhaltigkeit: Lag der Fokus vor wenigen Jahren vorranging auf Klimazielen und Reduktion des CO2-Ausstoß, müssen sich Unternehmen darüber hinaus jetzt verstärkt mit einer Vielzahl ökologischer, sozialer und ökonomischer Fragen beschäftigen. Seit vier Jahren begleitet das Beratungsteam von Bosch Climate Solutions den Mittelstand auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Lisa Reehten und Bertram Stern erklären, was die Themen der Stunde sind.

Seit vier Jahren hilft Bosch Climate Solutions Unternehmen auf dem Weg zur CO2-Neutralstellung. Was hat sich in der Zeit verändert?

Lisa Reehten: Der Markt ist in den zurückliegenden vier Jahren sehr dynamisch geworden. Was wir vor drei, vier Jahren im Bereich Nachhaltigkeit gemacht haben, war sehr auf das Thema Klima fokussiert. Heute betrachten wir Nachhaltigkeit im Gesamten. Es sind weit mehr Aspekte hinzugekommen und wir haben unser Portfolio entsprechend erweitert. Wir bieten also nicht mehr nur eine Klimastrategie für das Unternehmen, sondern erarbeiten auch Strategien entlang Wertschöpfungskette oder für Produkte. Das alles zahlt auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein. Wir sehen uns die individuellen Herausforderungen an und erstellen spezielle Beratungspakete.

 

Welche Unternehmen berät BCS?

Lisa Reehten: Wir arbeiten sehr gerne mit kleinen und mittleren Industrieunternehmen (KMU), aber auch mit globale Unternehmen wie Würth oder Trumpf. Zu unseren Kunden gehören allerdings auch das Stuttgarter Kammerorchester, die Deutsche Messe oder der VfB Stuttgart.

 

Das bedeutet sicher auch, dass das Vorwissen unterschiedlich ist.

Lisa Reehten: Der Reifegrad der Kunden ist sehr unterschiedlich. Aber gerade die kleineren familiengeführten Mittelständler tragen das Thema Nachhaltigkeit intrinsisch motiviert ganz tief in sich, wie eine Mittelstands-DNA. Was oft fehlt sind Methoden und Tools, oder sie haben niemanden im Unternehmen, der dafür verantwortlich ist. So einen Kunden von Anfang zu begleiten, macht uns im Team viel Freude. Da sieht man super schnell richtige Erfolge. Und wir erleben hautnah mit, wie sich die Euphorie für das Thema entwickelt.

 

Ihr Portfolio hat sich verändert, der Markt hat an Dynamik gewonnen. Wie sind Sie aufgestellt?

Lisa Reehten: Unsere Mitarbeitende sind Menschen aus der Praxis. Wir sind 20 engagierte Köpfe im Team, alle mit unterschiedlichem Experten-Hintergrund. Wir sehen uns als Industrie-Insider mit dem Motto ,,Aus der Industrie – für die Industrie.” Über 120 Projekte haben wir mittlerweile erfolgreich abgeschlossen.

Workshop mit Mitarbeiter und Referenten in einem hellen Raum

Welchen Vorteil haben Ihre Kunden dadurch?

Lisa Reehten: Sie schätzen an uns, dass wir auf Augenhöhe sprechen. Wir kennen ihre Schwierigkeiten, wir wissen auch, vor welchen Herausforderungen sie stehen und was vielleicht technisch gemacht werden muss. Es hat sich herumgesprochen, dass wir den Ansatz vertreten, dass die Unternehmen die Berichtsanforderungen möglichst selbst bewältigen können. Wir unterstützen sie bei den ersten Schritten, und gehen gerne gemeinsam den Weg bis zum ersten Nachhaltigkeitsbericht. Dann haben unsere Kunden das Wissen und die organisatorischen Strukturen, das Ganze selbständig zu stemmen. Wir befähigen sie dazu. Uns motiviert sehr zu sehen, was man da bewegen kann.

 

Hängt die gestiegene Nachfrage nach Ihrer Beratung mit der Einführung des Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durch die Europäische Union zusammen?

Lisa Reehten: Das ist auf jeden Fall ein Thema. Das CSRD besagt, dass große Unternehmen neben der finanziellen Berichtspflicht ab dem Geschäftsjahr 2025 einen Report erstellen müssen, in dem sie Kennzahlen zu Nachhaltigkeitsstandards erheben. Ab dem Geschäftsjahr 2026 gilt das nun auch für KMU. Wobei hier ein Aufschub bis 2028 möglich ist. Nur Kleinstunternehmen sind ausgenommen.

Unsere These: In drei Jahren hat so gut wie jedes Unternehmen eine Klimastrategie.

Wie schnell sollten Unternehmen reagieren?

Bertram Stern: Möglichst schnell. Wer jetzt in das Thema einsteigt, erarbeitet sich einen Vorsprung. In der CSRD ist die sogenannte doppelte Wesentlichkeit verankert. Das beinhaltet sehr konkrete Anforderungen mit mehr als 1 000 Datenpunkten. Wer früh anfängt, verbessert die Qualität der Daten stetig. Und all die Informationen ad hoc bereitstellen zu wollen, legt möglicherweise den Betrieb lahm.

Lisa Reehten: Bei der Wesentlichkeitsanalyse arbeiten Unternehmen heraus, welche Themen der Nachhaltigkeit wichtig sind. Sie müssen sowohl über die Auswirkungen des eigenen Geschäftsbetriebs auf Mensch und Umwelt als auch über die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf das Unternehmen berichten.

  • Mitarbeiter im Brainstorming am Flipchart
  • Diskussion von Mitarbeitern die im Kreis stehen

Da verschiebt sich einiges…

Lisa Reehten: Das Thema Nachhaltigkeit entwickelt sich nun einmal fulminant weiter. Unsere These ist, in drei Jahren hat so gut wie jedes Unternehmen eine Klimastrategie, zumindest fürs Unternehmen und den Großteil der Lieferkette. Andere Punkte rücken nach. Das sehen wir jetzt auch durch CSRD-Themen wie Wasser, Kreislaufwirtschaft oder Biodiversität. Es kann sich auch um Arbeit, Ausbildungsquoten, Diversität, Geschlechter oder Alter drehen. Das Unternehmen muss sich individuell fragen, worauf es tatsächlich Einfluss hat. Bei diesem Einstieg helfen wir.

 

Die Berichterstattung ist anspruchsvoller und komplexer geworden.

Lisa Reehten: In der Industrie spielt das Thema Klima natürlich weiterhin eine große Rolle. Kaum ein Industrieunternehmen kann sagen, dass Klimaschutz und CO2-Reduktion nicht relevant sind. Aber es geht eben darüber hinaus.

Bertram Stern: Soziale Aspekte geraten stärker in den Fokus. Wenn man den Dreiklang aus Nachhaltigkeit-Ökologie, -Ökonomie, Soziales ansieht, dann erhält der soziale Aspekt einen wachsenden Stellenwert. Jetzt geht es darum, die Leistungen entsprechend nachzuweisen. Da tun sich vor allem KMU schwer, wenn eine Richtlinie nicht nur für einen produzierenden Standort in Deutschland relevant ist, sondern künftig für das gesamte Unternehmen mit Standorten im Ausland.

 

Wirkt sich das auch auf die Anleger aus?

Lisa Reehten: Das beobachten wir mehr und mehr. Banken fragen die Unternehmen, ob gewisse Dinge nachgewiesen werden können. Auch auf den Arbeitsmarkt hat es Einfluss. Bewerber wollen beim Bewerbungsgespräch immer wieder wissen, ob es einen Nachhaltigkeitsbericht gibt oder wie das Engagement des potenziellen Arbeitgebers aussieht.

 

Wie lange dauert die Zusammenarbeit in solchen Projekten?

Bertram Stern: Das ist unterschiedlich. Wir haben Kunden, die sich seit Jahren auf der Nachhaltigkeitsreise befinden. Sie sind intrinsisch motiviert, sie nutzen uns als Sparringspartner für ihre Ideen. Anderen fehlt gerade die Kapazität und holen unser Expertenteam ins Boot. Bei anderen Kunden beginnen wir mit den Basics. Entsprechend bewegen sich die Projekte von einigen Workshops und Sparrings bis zur intensiven Begleitung über mehrere Monate.

 

Wie finden die Unternehmen zu Bosch Climate Solutions?

Lisa Reehten: Sehr oft über Empfehlung – was ja eine hohe Wertschätzung für unsere Beratung ist. Wir sind für einen praktischen und pragmatischen Ansatz bekannt. Da werden gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und los geht’s.

Die Interviewpartner

Lisa Reehten, Geschäftsführerin von Bosch Climate Solutions

Lisa Reehten ist Geschäftsführerin von Bosch Climate Solutions. Ihr Motto: „Nachhaltigkeit ist für mich Teamsport – wir brauchen einfach alle, um etwas zu bewegen!“

Bertram Stern, Geschäftsleiter bei Bosch Climate Solutions

Bertram Stern ist Geschäftsleiter bei Bosch Climate Solutions. Sein Motto: „Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, weiter zu denken als kurzfristig und die Notwendigkeit zu existieren und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen.“

Beispiele aus der Praxis

Seit der Gründung in 2020 hat die Bosch Climate Solutions 120 Projekte bei über 50 Kunden erfolgreich abgeschlossen. Nur zwei Beispiele sind die CEMO GmbH und die Harzwasserwerke, die beide mit der Hilfe von Bosch Climate Solutions ihre Nachhaltigkeitsreise begonnen haben. Die Beratung fand aufgrund des virtuellen Set up der Bosch Climate Solutions sowohl online statt, als auch in Vor-Ort-Terminen, um optimale Effizienz und die Vorteile einer persönlichen Zusammenarbeit gleichermaßen zu gewährleisten.

CEMO und die ganzheitliche Klimastrategie

Gruppenbild Bosch CEMO

CEMO entwickelte zusammen mit Bosch Climate Solutions eine gesamtheitliche Klimastrategie über alle drei Scopes hinweg. Die CEMO GmbH ist Pionier auf dem Gebiet der modernen Transport- und Lagerbehältertechnik und bietet seit über 60 Jahren anspruchsvolle Behältersysteme für das sichere Lagern von Kraftstoffen & Gefahrstoffen zum Schutz von Mensch und Umwelt. CEMO entwickelte zusammen mit Bosch Climate Solutions eine gesamtheitliche Klimastrategie über alle drei Scopes hinweg, bei der nach der Bilanzierung die Identifizierung konkreter Reduktionspotentiale folgte und ein Fahrplan für die Klimaneutralität in Scope 1 und 2 im Jahr 2030 entworfen wurde.

Die Harzwasserwerke GmbH und die Vorbereitung auf einen CSRD- konformen Nachhaltigkeitsbericht

Die Harzwasserwerke sind der größte Wasserversorger Niedersachsens und beliefern als Vorversorger rund 70 Städte, Gemeinden und Wasserverbände im geographischen Dreieck Göttingen-Wolfsburg-Bremen, die anschließend den Transport des Trinkwassers bis zum Verbraucher übernehmen. Mit Bosch Climate Solutions bereiten sich die Harzwasserwerke aktuell auf ihren ersten CSRD- konformen Nachhaltigkeitsbericht vor. Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) verpflichtet alle einem EU-regulierten Markt notierten Unternehmen (mit Ausnahme von Kleinstunternehmen) zu einem wesentlich umfangreicheren Nachhaltigkeitsbericht (15 000 alleine in Deutschland). Die Harzwasserwerke müssen erstmals in 2026 über 2025 berichten und führen in Vorbereitung hierfür aktuell eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch, bei der sie von Bosch Climate Solutions unterstützt werden.

Gruppebild Bosch Harzwasserwerke