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Bosch Energy and Building Solutions Deutschland
Smart Buildings

4 Säulen für digitale, transparente Gebäude

Der Schlüssel, um den aktuellen Herausforderungen im Gebäudesektor wie steigenden Energiekosten, neuen Reportingpflichten und sich wandelnden Arbeitsmodellen Rechnung zu tragen, liegt in einer höheren Transparenz des gesamten Gebäudebetriebs. Denn wenn die Abläufe aller Systeme im jeweiligen Gebäude- und Raumkontext analysiert werden, können diese optimal funktionieren.

4 Säulen für digitale, transparente Gebäude

Um höhere Transparenz und ein besseres Verständnis über alle Vorgänge im Gebäude zu erreichen, ist es wichtig, das Zusammenspiel der Gewerke auszuwerten und die Leistungen der Systeme kontinuierlich zu betrachten. Werden die Daten mit dem richtigen Blick auf ihre Zusammenhänge ausgewertet, entsteht ein ideales Zusammenspiel von Technik und Mensch: Das Equipment kann optimal laufen, Energieverbrauch- und Kosten sinken, weniger Wartungen fallen an. Nutzer profitieren so von den Vorteilen eines Smart Buildings, denn sie erleben einen komfortablen und nachhaltigen Arbeitsplatz. Betreiber dagegen freuen sich über reibungslose Abläufe und maximale Transparenz.

4 Säulen: Das digitale Fundament für mehr Transparenz

Damit ein Gebäude mit all seinen Abläufen transparent sein kann, muss es digital werden. Ein Smart Building basiert im Wesentlichen auf vier Säulen, die sich wiederum aus elf verschiedenen Bausteinen zusammensetzen.

Infografik, Konnektivität zwischen Cloud und Geräten im Gebäude

1. Konnektivität zwischen Geräten und der Cloud

Um die Daten der Gebäudesysteme digital auswerten zu können, braucht es eine sichere Verbindung zwischen den Geräten der domänenspezifischen Systeme und der Cloud. Die im Gerät selbst generierten Daten werden dazu zunächst über eine gesicherte Verbindung an Edge/IoT-Gateways geschickt. Dort werden die Daten vorgefiltert und/oder aggregiert, so dass nur relevante Daten von dort aus an die Cloud weitergeleitet werden, um das Gesamtvolumen zu reduzieren. Das Gateway konsolidiert dabei alle Protokolle, so dass verschiedene Gerätehersteller gebündelt analysiert werden können. Die vorverarbeiteten Daten werden vom Gateway an die Cloud geschickt, wo die kontinuierliche und ganzheitliche Auswertung erfolgt und IoT-Services entsprechende Handlungsempfehlungen für die Nutzer erzeugen. In der entgegengesetzten Richtung sorgen die Gateways für eine höhere Sicherheit, um Geräte und die gesamte IT zu schützen.

Visualisierung eines Gebäudes in einem digitalen Gebäudezwilling, Software

2. Digitaler Gebäudezwilling

Um ein ganzheitliches Bild des Gebäudes zu erhalten, wird die physikalische Betriebs- und Wartungssicht in Echtzeit in digitale Abbilder überführt, den Digitalen Zwilling. Dieser Digitale Gebäudezwilling erhält kontinuierlich die Daten aus den Gebäudesystemen und überwacht und analysiert sie im jeweiligen Gebäudekontext in einem bestimmten Systemprozessablauf. Die digitale Auswertung macht Zusammenhänge der einzelnen Systeme deutlich und ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen von Ineffizienzen oder möglichen Fehlfunktionen. Die Betrachtung im Kontext des jeweiligen Gebäudes oder Raumes erleichtert die Interpretation der Daten: So sind 23 Grad Raumtemperatur eine andere Aussage für einen Server-Raum als für einen Büro-Raum. Der digitale Gebäudezwilling basiert auf semantischen Modellen, die ein Gebäude und die darin befindlichen Systemzusammenhänge wie ein Lexikon beschreiben.

Laptop mit Desktop-Ansicht, Gebäudemanagement mit Zeitserien und Vorhersagen

3. Zeitserien für vorausschauende Wartung

Die kontinuierliche Erhebung der Daten und deren Auswertung im jeweiligen Kontext ermöglicht eine historische Betrachtung der Systemleistungen. Semantisch qualifizierte Zeitserien machen durch analytische Verfahren Anomalien deutlich, so dass Verschleiß und mögliche Fehlfunktionen schnell und schon im Vorfeld erkannt werden können. Ein schnelles Eingreifen bei Bedarf reduziert die Wartungsaufwände erheblich – unnötige Wartungen entfallen, während konkreter Bedarf erkannt wird, bevor es zu Störungen in den Abläufen kommt. Durch die semantische Vorqualifikation und die Bewertung im Kontext des Gebäudes oder Raumes ist sofort erkennbar, wo und an welcher Stelle Handlungsbedarf besteht. Unter dem Stichwort „Predictive Maintenance“ werden Wartungsaufwände besser planbar.

Augmented Reality Anwendung einer Brandmelder-Prüfung

4. Simulation idealer Bedingungen

Auf Basis der vorhandenen Zeitserien in Kombination mit dem Gebäudezwilling können Szenarien simuliert werden, um Empfehlungen für einen effizienten und komfortablen Gebäudebetrieb auszusprechen. So wird deutlich, wie viel Energie unter bestimmten Bedingungen eingespart werden kann (z.B. wenn Heizung und Beleuchtung in nicht-genutzten Räumen oder Etagen ausgestellt bleiben), oder wie die optimale Raumtemperatur eingestellt werden kann (z.B. wenn Buchungssysteme und Heizungssysteme miteinander verknüpft sind). Die Entscheidung, ob diese Empfehlungen teil- oder voll-automatisiert umgesetzt werden, liegt bei den Nutzern und Betreibern. Sogar eine Fernwartung über Augmented Reality wird möglich, wenn Servicetechniker Zugriff auf alle erforderlichen Daten erhalten. Auch externe Daten wie Wettervorhersagen oder Daten externer Systeme werden immer wichtiger, um Transparenz über einen optimalen Gebäudebetrieb zu schaffen.

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Was ist das digitale Fundament für ein transparentes Gebäude? Vizepräsident, CTO und Chefarchitekt Andreas Mauer nimmt uns mit auf eine Reise zu den Elementen, die gewerbliche Gebäude komfortabler, effizienter und nachhaltiger zu machen. Bosch ConnectedWorld 2022.

NEXOSPACE: Das digitale Fundament für transparente Gebäude

NEXOSPACE bildet das digitale Fundament für digitalisierte und transparente Gebäude. Nexo steht dabei für Verbindung, Space beschreibt den Bereich im und um die jeweiligen Gebäudetypen. NEXOSPACE ist eine Suite intelligenter, vernetzter und integrierter digitaler IoT-Services, die Überblick und Kontrolle über die technischen Anlagen im Gebäude bietet.

Aktuelle Herausforderungen: Covid, Kosten & ESG

Aktuell gibt es eine Vielzahl an Faktoren, die die Digitalisierung von Gebäuden weiter fordern und fördern. Durch die Covid-Pandemie haben sich neue Wege der Zusammenarbeit entwickelt und die Auslastung der Bürogebäude verändert. Besitzer großer Büroflächen stehen vor der Herausforderung, die Flächennutzung flexibler zu gestalten oder sie zu reduzieren.

Die zusätzlichen steigenden Energie- und Betriebskosten bei schwankender Auslastung sind ein weiterer wichtiger aktueller Treiber für die Investitionen in die Digitalisierung von Bürogebäuden. Mangelnde Transparenz über den wirklichen Bedarf an Heizung, Licht, Strom und allen anderen Systemen führt häufig zu unnötigen Energieaufwänden, wie beispielsweise beheizte und hell erleuchtete Büroetagen, in denen sich niemand aufhält.

Neben konkreter Auslastung und tatsächlichem Bedarf ist auch das Wissen über die Abnutzung der Systeme eine wichtige Stellschraube, um sie effizient zu betreiben. Jede Gebäudetechnik büßt im Laufe der Zeit durch Verschleiß an Effizienz ein – von Sensoren über Aktoren, Controller, Gebäudeautomations-Einheiten bis hin zu Videoüberwachung und Zutrittssystemen. Auch wenn sie ursprünglich optimal geplant wurden, ist eine regelmäßige Kontrolle und Justierung wichtig, damit sie auch langfristig effizient laufen.

Last but not least ergeben sich durch die ESG-Kriterien neue Reportingpflichten, um die EU-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Auch an dieser Stelle wird mehr Transparenz über die Verbräuche von Energie und mögliche Optimierungspotenziale gefordert.